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Ein Gespräch mit Li Rong Mei

Dies ist ein Auszug aus einem Artikel aus der italienischen Zeitschrift für Kampfkunst «Samurai» von 1991.

Frage: Ein Jahr nach unserem ersten Artikel (Mai 90) fragen wir Li Rong Mei, was sich in ihrem Leben verändert hat und was von ihren Träumen sich erfüllt hat, seit sie in Italien ist.

Foto 02.07.15, 20 05 05Wenn ich jetzt meine Schüler intensiv üben sehe, sagt sie, erinnere ich mich daran, als ich selbst in Shanghai übte und mich einem hohen Trainigsniveau unterzog. Ich war so müde, dass meine Beine es nicht schafften, die Treppe hinauf zu steigen und manchmal hatte ich den Wunsch zu weinen. Aber die Erfolge haben mich mit der Zeit für die vielen Mühen entschädigt und unter der direkten Führung vom mittlerweile 80jährigen Fu Zong Wen, dem besten Schüler und Nachfolger von Yang Chen Fu, habe ich so grosse Fortschritte gemacht, dass ich nur ein Jahr darauf 1984 den Titel Yong Tai Ji Quan in Harbin gewonnen habe. Von da an habe ich von ihm begleitet, die Meisterschaften gewonnen und dabei, dank seinem traditionellen und direkten Unterricht mein inneres Wissen vervollständigt.

Was hat sich in meinem Leben verändert, seit ich in Italien bin?

Praktisch nichts, denn meine Art die Kampfkunst und das Tai Ji Quan zu leben, ist immer noch die gleiche. Ich habe mich innerlich weder verbogen noch beeinflussen lassen, meine Tagesrhythmen sind die gleichen geblieben, obwohl ich zahlreiche Engagements wahrnehmen musste. Ich hatte keinen Wettkampfdruck, aber den Druck, der Auftritte vor grossem Publikum und vor Fernsehkameras mit sich brachten.

Gewiss, nach zwei Jahren ist es für mich immer noch schwierig, mich an die westliche Art zu gewöhnen, die Dinge anzugehen, an die Begierde alles zu verstehen, an die unregelmässigen Rhythmen, das Drängen immer neue Formen zu lernen, ohne diese mit Inhalten zu füllen, ohne innere Praxis und Erfahrung und wenn man nicht übt, wie man sollte. Es ist schwierig für mich, das ständige Nachfragen der Schüler zu akzeptieren und befriedigen. Sie wollen immer wissen und sehen, was nachher kommt, obwohl sie die Bewegungen noch nicht genügend beherrschen. Ich erinnere mich hingegen, wie ich unter den aufmerksamen Augen von Fu Zong Wen monatelang die gleichen Übungen machte. Unter seiner kleinen schwarzen Brille beobachtete er mein Training, unempfänglich für meine Schülerneugier, und antwortete mir immer mit dem gleichen scheinbar einfachen und dürren Satz:

Gong bu zai duo zai yu you heng.
«Übe viel das Wenige und nicht wenig das Viele».

Foto 02.07.15, 20 05 18Aber mit der Zeit und durch das Training habe ich immer mehr tiefen und verborgenen Sinn hinter dieser einfachen Antwort meines Lehrers entdeckte,

wie zum Beispiel an einem Morgen im Frühling 1985… Ich war schon bereit, als der Wecker um 6 Uhr läutete und begann vor den anderen allein im grossen Schulpark zu trainieren. Ich folgte mit höchster Konzentration den Bewegungen im Fluss des Atems. Es war das gleiche Training wie jeden Tag und doch war da etwas Neues, wie wenn diese alt bekannten und bis zum Gähnen geübten Bewegungen einen anderen «Geschmack» hätten. Ich nahm die Kontinuität der Bewegung auch dort wahr, wo diese augenscheinlich nicht war, der Raum um mich schien sich auszudehnen und im Gleichklang mit meinem Atem zu bewegen. Ich war völlig abgekoppelt von der Gegenwart der anderen Schüler, die ebenfalls eingetroffen waren. Dann breitete sich ein Gefühl in mir aus, ich weiss nicht was genau… ein Vibrieren, wie etwas Elektrisches vom untersten Punkt meiner Wirbelsäule aus hinauf bis zwischen meine Schultern, und vom Nacken aus zog eine Kraft meinen Kopf nach oben und führte mich in ein angenehmes Wohlgefühl. Ich weiss nicht, wieviel Zeit in diesem Gefühl verging, dann schien alles wieder an seinen Platz zurück zu kehren. Ich hörte mit der Übung auf und spürte, dass der Dan Tian Punkt und meine Handflächen ganz warm waren. Und in den Fingern fühlte ich ein Kribbeln wie von Ameisen. Ich wollte eine Bestätigung von meinem Meister, dem entgegenging. Er hörte mir zu während er in seinem üblichen, langsamen und wiegenden Gang weiterging; auch dieser Gang war für mich Tai Ji.

«Gong bu zai duo zai yu yo heng»

schon wieder die gleiche alte Antwort, die mir aber plötzlich in ihren tiefsten Bedeutungen erschlossen hat. Seitdem wiederholen sich diese Empfindungen und diese Wirkungen jedes Mal, wenn ich übe.

Neue Kurse in Zürich

 Das Einsteigen in die neuen Kurse ist jederzeit möglich.

Dienstag: (Anfänger)

  • 09.00 – 10.30 –  Qigong
  • 10.45 – 12.00 – 18 Taoistische Übungen/Taiji 8- und Taiji Fächer
  • 12.00 – 13.00 Taiji – Taiji Fächer Privatstunden

Kursort: Schanzengasse 25, Zürich
Gleich oberhalb des Bahnhofs Stadelhofen (Fussgängerüberführung über Geleise), zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar.


Mittwoch:(Anfänger)

  • 17.00 – 18.00 Kinder Wushu/Kungfu
  • 18.00 – 19.00 Bagua Zhang
  • 18.30 – 20.00  (18 Taoistische Übungen -Traditionelle Taiji-Yangform )

Kursort: Schulhaus Gabler, Turnhalle, Schulhausstr. 21, Zürich
Tram Nr. 7 bis Museum Rietberg, 1 Haltestelle nach Bahnhof Enge


(Anfänger)
Donnerstag:  (Anfänger)

  • 12.15 – 13.15 Schwert Taiji
  • 17.50 – 19.20 Uhr  (18 Taoistische Übungen/Taiji 8- und 24- teilige Form/Pekingform
  • 17.50 – 19.50 Uhr (18 Taoistische Übungen/Taiji 8- und Traditionelle Taiji-Yangform)

Kursort: Schulhaus Hirschengraben (Turnhalle),
Hirschengraben 46, 8001 Zürich

Nächste Haltestellen: Neumarkt oder Kunsthaus.


Qigong (Neue Kurse)

Mittwoch ab 21.10.2015 bis 16.12.2015

  • 17:00 – 18:00 Uhr

Medizinische Qigong ( Therapeutisches Qigong)
(Stimulierung Lungen- Leber – Herz – Milz – Magen und Nieren-Meridian Übungen.)

  1. Erste Serie: Übungen bei Beschwerden in Nacken und Schulter.
  2. Zweite Serie: Übungen für Rücken und das Kreuz.
  3. Dritte Serie: Übungen für das Becken und die Beine.

Leitung: Meisterin Li Rong Mei

Kursort: Schulhaus Gabler, Turnhalle, Schulhausstr. 21, Zürich
Tram Nr. 7 bis Museum Rietberg 1 Haltestelle nach Bahnhof Enge

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Kalender

Begegnung mit dem Yangstil-Taiji und seiner Tradition

RM-FZW

 

 

 

Seminar, Begegnungen, Fotos, Videos, Performances…

An diesem Anlass verfolgen wir die Schlüsselmomente, die bestimmend für die Verbreitung des heutigen Yangstil-Taiji waren.

Mit dem Meister Fu ZongWen und der Meisterin Li Rong Mei sind sich zwei Menschen begegnet, die sich beide mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe der Verbreitung des Wissens um das Taiji verschrieben haben. Dies mit fast unerschöpflichem Engagement, grosser Entschlossenheit und Ausdauer. Wir feiern daher

70 Jahre seit der Gründung der “Taiji Association Yong Nian” durch den Grossmeister 
 Fu ZhongWen in Shanghai

25 Jahre, dass die Meisterin Li Rong Mei in Europa als Vertreterin seiner Schule Taiji 
 bekannt macht

Nicht leicht zu übertreffen, haben diese beiden herausragenden Meister zu zweit einen Bogen über 70 Jahre gespannt, in dem sie ihr Wissen weitergaben und -geben. Dank so viel unermüdlichem Engagement wurde viel Wissen aufgebaut und seit dem Begründer des Yangstils, Yang Cheng Fu, kaum verwässert.

Begegnung mit dem Yangstil-Taiji und seiner Tradition (PDF Herunterladen)

10 Grundprinzipien für Yang-stil Taiji nach Yang Cheng Fu

Yang Cheng Fu - Dan Bian
Yang Cheng Fu – Dan Bian

一   虛靈頂勁

yi1 xu1 ling2 ding3 jing4

1. Leer un beweglich; mi Geist bereit sum Praktizieren; die Vorstellung aut den Scheitelpunkt gerichtet; aufrecht.

二  含胸拔背

er4 han2 xiong1 ba2 bei4

2. Den Brustbereich etwas einziehen, darei Rücken/Wirbel dehnen.

三  鬆腰

san1 song1 yao1
3. Hüftbereich und Becken los lassen

四  分虛實

si4 fen1 xu1 shi2
4. Leer und voll deutlich unterscheiden

五  沈肩墜肘

wu3 chen2 jian1 zhui4 zhou3
5. Den Schulterbereich entspannen, die Ellbogen senken.

六  用意不用力

liu4 yong4 yi4 bu4 yong4 li4
6. Die Vorstellungskraft einsetzen une nicht die Muskelkraft

七  上下相隨

qi1 shang4 xia4 xiang1 sui2
7. Oben und unten verbinden (Koordination aller Körperteile).

八  內外相合

ba1 nei4 wai4 xiang1 he2 
8. Aussen (Körper) und innen (Geist) vereinen.

九  相連不斷

jiu3 xiang1 lian2 bu4 duan4
9. Bewegen ohne jegliches Stocken.

十  動中求靜

shi2 dong4 zhong1 qiu2 jing4 
10. Die Ruhe in der Bewegung suchen.

Tao all’interno della Natura e dell’Umanità

Dao
Dao – Tao

L’Energia Primordiale del Tao è l’Essenza della Vita in tutto il creato.
Il Tao, l’Energia primordiale da cui il Tutto ha avuto inizio e a cui tutto torna, come un’onda infranta torna ad appartenere al mare in un ciclo infinito di andare e venire per dar vita ad un’altra forma.
Tutto si trasforma e niente si distrugge.
L’uomo fa parte del Tutto come ogni forma del Creato, legati ad un’Armonia Cosmica; l’individualità si dissolve nella comprensione dell’appartenenza al Tutto.
Ogni cosa è legata al Tutto e tutte le cose appartenenti al Tutto sono legate in modo indissolubile.
È la consapevolezza di appartenenza che l’uomo deve recuperare per vivere in armonia con l’energia cosmica, cercando la fusione con il creato e non la Dominazione sul creato.

Yin Yang
Yin Yang

Nella pratica del Taiji è indispensabile capire che la conoscenza è il potere di collaborare, piuttosto che di manipolare.

“Un essere umano è parte di un tutto chiamato Universo.
Egli sperimenta i suoi pensieri e i suoi sentimenti come qualche cosa di separato dal resto: una specie di illusione ottica della coscienza.
Questa illusione è una specie di prigione.
Il nostro compito deve essere quello di liberare noi stessi da questa prigione attraverso l’allargamento del nostro circolo di conoscenza e di comprensione, sino ad includervi tutte le creature viventi e l’intera natura, nella sua bellezza”.

Albert Einstein

Vom Tao im Innern der Natur und von der Menschlichkeit

bandiera_ita Italiano

Dao
Tao

Die ursprüngliche Energie des Tao ist die Essenz des Lebens in allem Geschaffenen. Das Tao, die ur-sprüngliche Energie, von dem Alles seinen Anfang nimmt und zu dem Alles zurückkehrt, ist wie eine gebrochene Welle, die zum Meer zurückkehrt. Es gibt in einem un-endlichen Kreis von Entstehen und Vergehen Allem immer wieder Leben in einer anderen Form: Alles wandelt sich, nichts wird zerstört. Der Mensch ist Teil des Ganzen, sowie jeder Form des Geschaffenen und von der kosmischen Har-monie abhängig. Die Individualität löst sich im Verständnis der Zugehörigkeit zum Ganzen auf.

Jedes Ding ist abhängig vom Ganzen und alle Dinge, die dem Ganzen angehören, sind mit ihm unauflöslich verbunden.
Das Bewusstsein dieser Zugehörigkeit, das der Mensch wieder-erlangen muss, um in Harmonie mit der kosmischen Energie zu leben, erreicht er, indem er die Verschmelzung mit dem Ge-schaffenen anstrebt und nicht die Unterwerfung des Geschaffenen.

Yin Yang
Yin Yang

Beim Praktizieren des Taiji ist es unerlässlich zu verstehen, dass das Bewusstsein die Fähigkeit des Mit-wirkens ist, vielmehr als die Fähig-keit des Lenkens (Manipulierens).

“Das menschliche Sein ist Teil eines Ganzen, das Universum genannt wird. Der Mensch selbst erfährt seine Gedanken und Gefühle als etwas, das vom Rest getrennt ist: Eine Art optischer Täuschung des Bewusstseins. Diese Täuschung ist eine Art von Gefängnis. Unsere Aufgabe ist es, uns selbst aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unser Bewusstsein und unser Verstehen erweitern, bis alle lebenden Wesen und die gesamte Natur in ihrer Schönheit erfasst sind.”

Albert Einstein

Chinesisch-Deutsch Wörterbuch

Im Übungsraum:

  • 老师 Lǎoshī – Meisterin
  • 学生 Xuéshēng– Schüler

Chinesische Bewegungs Künste:

  • 太极拳  Tàijí Quán – Bewegungsmeditation
  • 氣功 Qìgōng – Energiearbeit
  • 武術 Wǔshù – Kampfkunst

Prinzipien für Taiji und Qigong:  

  • 用意不用力 Yòng yì bù yòng lì – Die Vorstellungskraft einsetzen und nicht die Muskelkraft
  • 动中求静 Dòng Zhōng Qiú Jìng – Die Ruhe in der Bewegung suchen.